Pedro fährt wieder
Wir sind schon mehr als vier Wochen in Bariloche und warten nur noch darauf, dass unser repariertes Getriebe endlich zurückkommt. Es stellt sich aber heraus, dass es zwar in Neuquen zum Versand gebracht wurde, aber dort immer noch liegt. Also müssen wir wohl nochmal ein paar Tag warten. Wir nutzen die Zeit um noch zum Refugio Frey zu wandern und noch ein paar Flüge vom Cerro Otto zu machen. Und am vierten Mai ist es dann endlich so weit: Unser Getriebe ist zurück und kann wieder eingebaut werden. Am Tag darauf gehen wir nochmal zum Fliegen und besorgen noch ein paar Sachen. Vor allem das Gas muss mal wieder gefüllt werden.
Dann verabschieden wir uns von Alejo, dem Chef unserer Werkstatt und seinem Chefmechaniker. Alejo hat uns die letzten Wochen immer wieder geholfen soweit es ihm möglich war. Er hat uns sogar noch zu einem Gasgeschäft gefahren um unsere Gasflasche zu füllen. So ist es auch etwas schade sich nun endgültig von ihm zu verabschieden, aber wir wollen natürlich auch endlich weiter und freuen uns darauf wieder in ganz andere Gegenden zu kommen. So geht es also endlich los in Richtung der Siete Lagos.
Entlang der Siete Lagos
Die Siete Lagos sind ein weiteres Touristenhighlight in der Gegend. Es sind einfach sieben schöne Seen die sich entlang der Straße reihen. Wir fahren erstmal zurück nach Villa Angostura, wo wir vor fünf Wochen schon einmal waren und biegen dann kurz nach dem Ort nach rechts in Richtung Norden ab.
Am Lago Correntoso finden wir einen schönen Platz am Strand und sind das erste Mal seit langem mit Pedro wieder an einem richtig schönen Übernachtungsplatz. Nach mehr als vier Wochen vor der Werkstatt mit ständigem Straßenlärm – der Schallschutz gegen den Außenlärm wurde bei Pedro sträflich vernachlässig – ist es hier endlich mal wieder richtig ruhig und wir haben morgens einen super Ausblick auf den See. Wir frühstücken bei Sonnenschein draußen und lernen noch Andres kennen. Der Künstler lebt hier in Correntoso und hat alle möglichen Projekte am Laufen. Unter anderem ist er gerade an der Planung eines Museums und eines Theaters beteiligt. Sie brächten auch noch jemanden für den Wärmeschutz und die Akustik, sowas macht hier keiner so richtig. Aber so spannend es wäre so ein Projekt mal hier zu begleiten, wir wollen weiter.
Und weiter geht’s von See zu See. Der Lago Falkner gefällt uns besonders gut und wir beschließen die Nacht hier zu bleiben. Am Abend kommt noch ein sehr alter, dicker Mercedes Bus uns stellt sich auf die Wiese neben uns. Das ältere argentinische Pärchen, das damit reist hat etwas mehr Luxus als wir. Er fährt noch mit dem Quad und der Kettensäge los um Holz für den Holzofen zu holen. Wir müssen uns, wenn es kalt ist warm anziehen oder etwas von unserem kostbaren Gas zum Heizen opfern.
Apropos kalt. Die Nächte in Bariloche waren zum Teil sehr kalt, aber hier schlafen wir recht gut ein. Bis ich im Traum etwas brummen höre. Oder ist es ein gluckern? Und wieso Traum, das ist doch echt. Plötzlich wird mir klar was los ist. Gluckgluckgluck läuft einen Meter unter unserem Bett unser Trinkwasser aus Pedro aus. Damit das Wasser in der Standheizung nicht einfrieren kann ist ein Notventil eingebaut das bei Temperaturen unterhalb von 4°C öffnet und das Wasser ablässt. Die Pumpe merkt dann nur das Wasser fließt und schaltet ein um noch mehr nachzufördern. Und ich brauche morgens um vier Uhr zu lange um zu kapieren was da los ist und so ist unser ganzes schönes Wasser leider weg bis ich das Ventil wieder geschlossen und die Pumpe ausgeschaltet habe. Egal, wir haben noch ein paar Liter in verschiedenen Trinkflaschen und sind ja auch nicht gerade in der Wüste.
Nach ein paar weiteren Stunden Schlaf geht es nochmal zum Lago Falkner, der nur ein paar Minuten zu Fuß von unserem Stellplatz ist. Bisher ist der See eindeutig unser Favorit von den sieben Seen.
Danach geht es weiter durch schöne, bunte Herbstwälder und an ein paar weiteren Seen vorbei nach Sant Martin de los Andes, das am Ende der Siete Lagos Route liegt.